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Die Amberger StadtbrilleDie Amberger StadtbrilleDer Wittelsbacher Besitz wurde 1329 in die bayerische und die pfälzische Linie aufgeteilt. Ein großer Teil der Opferpfalz gehörte somit zur Pfalz. Amberg war zu diesem Zeitpunkt, und ist es heimlich bis heute, die Hauptstadt.

1453 wurde das gute Verhältnis zwischen dem Pfälzer Kurfürsten und dem selbstbewussten -weil reichen- Amberg, auf Grund von familien- und erbrechtlichen Fragen, gestört.

Kurfürst Ludwig II. starb 1449, sein Sohn Philipp (13 Monate alt) war sein Erbe. Die Amberger huldigten den kleinen Philipp, trotz der Bemühung von Pfalzgraf Friedrich selbst Kurfürst zu werden. Seine Versuche auf diplomatischem Weg die Obere Pfalz für sich zu gewinnen schlugen fehl, der Widerstand kam hauptsächlich aus dem Handwerkerstand.

Dieser Widerstand wurde 1454 durch die 1100 schwer bewaffneten Reiter und durch das 2000 Mann starke Fußvolk gebrochen.

Kurfürst Friedrich I. ließ am nächsten Tag 60 Bürger verhaften und am 05. Februar 1454 drei dieser Bürger auf dem Marktplatz enthaupten. Heute erinnert eine Gedenktafel vor dem Amberger Rathaus an das blutige Ende des „Amberger Aufruhr“.

 

Die Amberger Hochzeit

Friedrich I. war von einer realpolitischen, rechnenden, kühlen Natur. Eine Vermählung des künftigen Thronfolgers, seinem Mündel Philipp, sollte einen möglichst großen Machtzuwachs für die Pfalz bringen.

Die Wahl fiel, nach den verschiedensten gescheiterten Verhandlungen, auf die Tochter des Landshuter Herzogs Ludwig „dem Reichen“. Es waren 2000 Gäste geladen, Herzog Ludwig der Reiche und Friedrich I. erschienen aber nicht zur Hochzeit.

Nie mehr in der Geschichte Ambergs wurde ein glanzvolleres und bedeutenderes Fest gefeiert als die Hochzeit des Fürstenpaares Philipp und Margarete im Jahre 1474. Zur Erinnerung befindet sich auf dem Marktplatz ein Brunnen, der das Hochzeitspaar zeigt.

Kurfürst Friedrich übertrug Philipp auf Widerruf die Regierung der Oberpfalz.

 

Kurfürst Friedrich V.Kurfürst Friedrich V.Friedrich der V. – der „Winterkönig“Elisabeth StuartElisabeth Stuart

1596 in der Region Amberg geboren, gehörte Friedrich von der Pfalz zu dem Kreis der Kurfürsten, die das Recht hatten, den deutschen Kaiser zu wählen. Er machte sich am 21. Oktober 1619 mit seiner Frau und seiner Gefolgschaft auf den Weg nach Prag, um die böhmische Krone anzunehmen. Ein wichtiger Ratgeber hierbei war wohl sein Stadthalter Christian von Anhalt und Friedrichs Ehefrau, Elisabeth Stuart aus England, der man die nicht belegte Äußerung nachsagt, sie esse lieber „Kraut mit einem König als Braten mit einem Kurfürsten“. 1619 wird Friedrich der V. zum König vom Böhmen gekrönt.

Am 06. Juni 1620 wollte dann Maximilian I. von Bayern, dass sich Friedrich dem deutschen Kaiser unterwirft. Da sich Friedrich weigerte, kam es zu mehreren kleinen Kämpfen. Auf Betreiben des Kaisers und mit Zustimmung der katholischen Kurfürsten, insbesondere mit Unterstützung Maximilians, wurde dann das letzte Mittel genutzt, man zog in die Schlacht.

 

 

Das Heidelberger SchloßDas Heidelberger SchloßAls der 30jährige Krieg begann war die fast 300jährige Herrschaft der kurpfälzischen Wittelsbacher zu Ende. Solange war Amberg die Regierungshauptstadt der Oberpfalz für die Heidelberger Kurfürsten. Am 08. November 1620 wurde das Heer von Friedrich am Weißen Berg bei Prag durch Truppen der katholischen Liga unter der Führung von Tilly entscheidend geschlagen.

Nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg musste Friedrich V, der Winterkönig, mit seiner Familie Prag und die schöne Stadt Amberg und das bis heute gut erhaltene Kurfürstliche Schloss verlassen. Er starb 1632 im Exil.